Wir lesen Nobelpreis

Der Literaturnobelpreis 2023 ging an den norwegischen Schriftstelle Jon Fosse. Er erhalte die Auszeichnung „für seine innovativen Theaterstücke und Prosa, die dem Unsagbaren eine Stimme geben“, hieß es zur Begründung. Hervorgehoben wurden die Werke des Autors, die für ihren stark reduzierten Stil des „Fosse-Minimalismus“ bekannt seien. Unsere 10. Marathonlesung beginnt am Freitag, den 17. November 2023 um 10 Uhr und dauert bis Samstag, 19. November um 16 Uhr.

Eine Kooperation mit dem Österreichischen PEN-Club

Marathonlesung 2023

Marion Wisinger liest Annie Ernaux, 2022

Internationaler Writers in Prison-Day 2023

Mit meiner verbrannten Hand. Begegnungen

Weltweit nimmt die Verfolgung von Autor*innen, Journalist*innen und Blogger*innen zu. Durch Haft, Folter, Androhung gerichtlicher Verfahren oder Hate Speech sollen sie zum Verstummen gebracht werden. Drei österreichische Autorinnen treten in einen literarischen Dialog mit drei internationalen Autorinnen. Ein Abend mit Texten von Cornelia Travnicek und Mavash Sabet (Iran), Katharina Tiwald und Melibea Obono (Äquatorialguinea), Lorena Pircher und Paola Ugaz (Peru).
Gestaltung und Moderation: Marion Wisinger und Mark Klenk

14.11.2023, 19 Uhr in der Alten Schmiede, Schönlaterngasse 9, 1010 Wien

Podiumsgespräch Buch Wien: Was Meinungsfreiheit bedeutet

Weltweit nehmen Repressionen gegen Schriftstellerinnen und Journalist:innen zu, sie werden zum Schweigen gebracht, sind von Hate Speech betroffen oder werden inhaftiert. Was können wir dagegen tun? Autorinnen erzählen über die Menschenrechtsarbeit des Writers at Risk-Komitees, das sich für inhaftierte und bedrohte Schriftsteller:innen, Journalistinnen, Verleger:innen, Redakteurinnen und Blogger:innen einsetzt.

Lesung: Cornelia Schäfer

Mit Marion Wisinger und Mark Klenk (Writers at Risk-Komitee)

Donnerstag, 9. November, 9.30 – 10.25 Uhr auf der Radio Wien-Bühne

Eine Veranstaltung anlässlich 100 Jahre Österreichischer PEN-Club

Foto: Eva Petric

Essay: Wir sind da

Marion Wisinger: Wir sind da. Wann ist Literatur politisch? Was sind die politischen Potenziale literarischer Netzwerke? Über das 1960 gegründete Writers-in-Prison-Committee des PEN International. in: Katharina Manojlovic und Cornelius Mitterer (Hg.), Politik und Literatur, Zsolnay Verlag, Wien 2023

Nestroy-Spezialpreis 2023 für „Heimweh“ 

Menschenfeindliche Erziehungsmethoden, brutale Misshandlungen und schwerste sexualisierte Gewalt: Die strukturellen Verbrechen, welche weit mehr als 100.000 Kindern und Jugendlichen in kirchlichen wie städtischen Heimen im Österreich der 1950er bis 1980er Jahre unter dem Wegsehen und Schweigen der Gesellschaft angetan wurden, sind beispiellos in der Geschichte der Zweiten Republik. Eine „historische Katastrophe von unfassbarem Ausmaß“, so 2012 das Fazit der von der Stadt Wien eingesetzten Historiker:innenkommission. Auf Grundlage von zahlreichen Interviews und intensiven Recherchen befasste sich die performative Installation „Heimweh“ mit Fragen nach gestohlener Kindheit, Heimatlosigkeit und Gewalt. Fragmente realer Erlebnisse und Lebensgeschichten treffen auf unerfüllte Hoffnungen, von Schmerz und Ohnmacht geprägte Schilderungen auf kindliche Ausflüchte und utopische Gegenentwürfe. So entstand in mehreren Räumlichkeiten der ehemaligen Wirtschaftsuniversität unter Mitwirkung junger Darsteller:innen zwischen 8 und 12 Jahren ein intimer, (alp-)traumartiger Resonanzraum.

Regie: Victoria Halper & Kai Krösche, Dramaturgie: Armela Madreiter, Interviews: Alina Schaller,  Lichtdesign: Kai Krösche, Wissenschaftlich-historische Beratung: Marion Wisinger, Klinisch-psychologische Beratung: Susanna Neueder und Thomas Pletschko

Über die Installation

Handbuch Bäuerinnen und Politik

Wie Workshops, Vorträge und Diskussionsrunden gelingen

Das Handbuch fasst sowohl didaktische Hinweise unterschiedlicher Praxishandbücher der politischen Bildung als auch langjährige Erfahrungen von Trainerinnen zusammen und wendet sich an Funktionärinnen, Multiplikatorinnen und alle Frauen, die sich für politische Themen interessieren und selbst Workshops durchführen möchten. Inhalte sind Didaktik und Methoden der politischen Bildung und praxisnahe Übungen. Ziel ist es, die Moderationstechnik zu verbessern als auch den souveränen Umgang mit kontroversen politischen Themen zu üben.

Marion Wisinger, Bäuerinnen und Politik, Hg. ARGE Österreichische Bäuerinnen, 2023

Literatur unter den Bögen

TEXTE ZUR ZEIT

Eine Veranstaltung anlässlich 100 Jahre PEN-Club

An diesem Abend präsentieren PEN-Autor:innen Texte, die sich mit aktuellen Diskursen auseinandersetzen: Eine Collage mit Musik. Es lesen: Dario Arco, Nahid Bagheri-Goldschmied, Ana Bilić, Clemens Bruno Gatzmaga, Marianne Gruber, Aftab Hussein, Sama Maani, Kurt F. Svatek, Christoph Temnitzer, Günter Zäuner, u.a.

Buchpräsentation: dià logos. Helmuth A. Niederle (Hg.) Dem freien Wort verpflichtet, Anthologie 100 Jahre PEN-Club, edition pen Löcker, 2022

Musik: „Olive Grove“ mit Franziska Katzlinger (Vocals & Text),Oliver Steger (Komposition, Kontrabass & E-bass) und Lukas Leitner (Keys)

Gestaltung und Moderation: Marion Wisinger

29.6.2023 ab 19:00 Uhr im Operschall, Heiligenstädterstraße 31, 1190 Wien

Buchpräsentation: Die Hölle und ihre Blumen

Der siebzehnjährige Erzähler dieses Ich-Romans ist Partisane im aussichtslosen Kampf eines Volkes gegen eine militärische Übermacht und schildert die Schrecken eines brutalen Angriffskrieges, die sich in Europa und anderswo immer wiederholen können. Es gibt trotz der diffusen Topographie Hinweise dafür, dass es sich beim Plot dieses Buches um den fast vergessenen Tschetschenienkrieg 1999-2000 handelt. Überraschend kommt die Schönheit der Natur und die Sehnsucht nach Liebe zur Sprache, zudem verwandelt der okzitanische Autor Joan-Claudi Forêt den Stoff zwischen den Zeilen in eine Erzählung über den Überlebenskampf einer Minderheit und deren Sprache im heutigen Frankreich.

Eine Veranstaltung anlässlich 100 Jahre Österreichischer PEN-Club

Mit FELIX KURMAYER (Lesung), JOAN-CLAUDI FORÊT im Gespräch mit FRITZ PETER KIRSCH (Romanist und Übersetzer des Romans) und REINHART HOSCH (Romanist und Autor). SARAH VASAK (Fachärztin für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin) schildert die Situation junger Tschetschenen in Wien, die Zuflucht aber kein Vergessen finden konnten. Moderation: MARION WISINGER (Historikerin und Autorin)

Buchpräsentation: „Die Hölle und ihre Blumen“ von Joan-Claudi Forêt

Freitag, 2. Juni 2023,
im Republikanischen Club, Fischerstiege 1-7, 1010 Wien Beginn: 19.00

sol – Symposium 2023

In diesen Tagen dreht sich alles um das Thema „Suffizienz“, also die vielfältigen Fragen des „Genug-Habens“. Dabei geht es nicht nur darum „besser“ und „anders“, sondern vor allem „weniger“ zu produzieren und zu konsumieren.

Workshop: Wie kann man Suffizienz gut kommunizieren? Samstag, 3. Juni im WEST, 11 Uhr in der alten WU

Programm

Einladung: Literatur unter den Bögen

8.3.2023 – Bis wir die Sonne der Freiheit erblicken. Texte von Frauen

Buchpräsentation: Ishraga Mustafa Hamid (Hg.), Nicht mehr mit uns. Sudanesische Frauen gegen Gewalt, edition pen, Löcker Verlag, 2023. Es lesen Cornelia Schäfer, Eleonora Bögl und Ulli Moschen.

Internationaler Frauentag: Autorinnen des PEN lesen ihre Texte. Mit Eleonora Bögl, Marzanna Danek, Susanne Dobesch, Loures Farah, Clementine Skorpil, Weaam Fattal, Sarita Jenamani, Nour Kayali, Kseniya Kharchenko, Ida Leibetseder, Ulli Moschen, Traude Pillai-Vetschera, Lorena Pircher, Nathalie Rouanet-Herlt, Elisabeth Schawerda, Cornelia Schäfer, Dagmar Shorny, Katharina Tiwald, Marion Wisinger, Jelena Semjonowa-Herzog, u.a. 

Gestaltung und Moderation: Sarita Jenamani und Marion Wisinger

Musik: Mencari (Sarah Mencari – Gesang, Michael Reiter – Gitarre, Erich Blie – Cajon)

Beginn: 19:00 Uhr im Operschall, Heiligenstädterstraße 31, 1190 Wien. https://wptest.schoeberl.band/anfahrt/

Text: Was wir brauchen, ist eine Revolution

Die Geschichte des ägyptischen Bloggers Alaa Abd el-Fattah betrifft uns alle. Der heute 41-jährige Autor und Aktivist, eine der prominentesten Stimmen der ägyptischen Revolution 2011, ist seit zehn Jahren mit kurzen Unterbrechungen inhaftiert. 2021 wurde er in einem rechtswidrigen Prozess erneut zu weiteren fünf Jahren Haft verurteilt. Ihm wird die Verbreitung von Fake News und die Gefährdung der nationalen Sicherheit vorgeworfen, gängige Praxis eines Unrechtsstaates, und doch bedeutet die Verfolgung el-Fattahs weit mehr.

International 1/2023

Neu: poesie.kontor 3

Das poesie.kontor ii hat sich im Kriegsjahr 2022 Gedichten zugewandt, die vom Sterben an der Front und den Schauplätzen der Unmenschlichkeit erzählen, dem Schrecken der Hinterbliebenen Ausdruck verleihen, und sich der Hoffnung auf Frieden verschrieben haben. Was kann dem folgen? Welche Poesie vermag uns zu trösten, öffnet die geballte Faust, richtet die gefallenen Körper auf?

Es können nur Liebesgedichte sein, in deren Gesängen sich Herz an Herz schmiegen möchte, über die Düsternis der Welt hinweg. Und so entstand dieser Band. Wie gern haben uns Autor:innen ihre Texte zukommen lassen, über die Liebe! Sie schrieben morgens wie abends, schlaftrunken oder entflammt, fragend, manchmal wissend. Da wirds Frühling, grüngekuppelt himmelwärts, es wird getänzelt, gebalzt, schamlos, frivol, auch trügerisch. Rosen duften süß und werden schwer. Eine erste Ahnung taucht auf, sie wird mit Küssen bedeckt, und die langen Tage verführen zur Leichtfertigkeit. Wie von selbst stellt sich der Blick in die Ferne ein, manche Abschiede ereignen sich. Unvermutet mildert Melancholie das Begehren, nun säumen Hagebutten den Weg, der Herbst endlich. Zeit wird zum Begriff, Freiheit ein Schlagwort, Mund an Mund wird aneinander vorbeigeredet. In den Gedichten wird das Wort Glück klugerweise vermieden.

Das poesie.kontor iii ist das Bemühen, dem Zeitgeschehen das Menschliche abzuringen, das humanistische „omnia vincit amor“ geradezu in die dunklen Nächte im Osten zu rufen. (Marion Wisinger)

Herausgegeben von Helmuth A. Niederle und Marion Wisinger, lenguas de tierra, Band 12., korrektur verlag, pen austria, 2023.

Die neue Liga ist da!

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Die Dezember-Ausgabe des Liga-Magazins ist erschienen, inkl. Menschenrechtsbefund 2022. Mit Beiträgen von Alev Korun, Georg Hönigsberger, Terezija Stoisits, Madeleine Müller, Sebastian Öhner, Heinrich Neisser, Ulrike Plichta, Martin Schenk, Barbara Helige, Florian Horn, u.a. Chefredaktion: Marion Wisinger

zu bestellen: admin@liga.or.at

Text: Zeitgemäß und effektiv

Wie die Europäische Menschenrechtskonvention Demokratie und Rechtsstaat schützt

Einmal mehr stand angesichts einer zunehmenden Fluchtbewegung an Österreichs Grenzen nicht die Weigerung der Länder, die vereinbarte Aufnahmequote zu erfüllen, im Zentrum der politischen Debatten. Stattdessen nahm man die daraus resultierenden katastrophalen Lebensverhältnisse der geflüchteten Menschen zum Anlass, mediale Rundumschläge in Grundsatzfragen zu verteilen. Ein Plädoyer von Hannes Tretter und Marion Wisinger

International

Einladung: Literatur unter den Bögen

03.11.2022, 19:00 Uhr in der wienstation, Lerchenfeldergürtelbögen 28

An der U6-Station Thaliastraße Halt machen. Ein paar Meter gehen. In der wienstation Autor:innen und unterschiedlichen Texten begegnen. 90 Minuten Literatur und Gespräch, danach Musik und Barbetrieb. Sich kennenlernen und den Abend miteinander verbringen. Eine Veranstaltungsreihe des Österreichischen PEN-Club, Writers-in-Prison-Komitee und Frauenkomitee

Ich lese hier einfach Gedichte. Ein poetisch-feministischer Abend

Die Lyrikerinnen Franka Lechner, Dagmar Nora Shorny und Jelena Semjonowa-Herzog lesen ihre Gedichte. Die Lyrikbände von Darja Bjalkewitsch und Maryja Martysievič sowie die Werkauswahl von Erika Eyer werden von Jelena Semjonowa-Herzog, Henriette Schroeder und Lorena Pircher vorgestellt.

Musik: Drago Andjelo Brkic, Akkordeon

Moderation: Marion Wisinger

Fachtagung: Wie kann Klimakommunikation gelingen?

WIE ZIELGRUPPENSPEZIFISCHE KLIMASCHUTZBILDUNG UND KLIMAKOMMUNIKATION GELINGEN KANN

13. Oktober 2022, Bildungshaus St. Martin/Graz, 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr

97% der Klimaforscher*innen sind sich einig, dass der Klimawandel auf anthropogene Ursachen zurückzuführen ist und eine sehr ernste Bedrohung für die Menschheit darstellt. Trotz des wissenschaftlichen Konsens treffen wir immer noch auf Klimawandelskeptiker*innen, gegen deren Parolen es oft schwer ist, fundiert zu argumentieren. Wir suchen gemeinsam nach Lösungen und Argumenten.

Programm

Einladung: Literatur unter den Bögen

An der U6-Station Thaliastraße Halt machen. Ein paar Meter gehen. Autor:innen und unterschiedlichen Texten begegnen. 90 Minuten Literatur und Gespräch, danach Musik und Barbetrieb. Sich kennenlernen und den Abend miteinander verbringen. Eine Veranstaltungsreihe des Österreichischen PEN-Club und Writers-in-Prison-Komitee in Kooperation mit der Österreichischen Liga für Menschenrechte. Die Spenden des Abends kommen dem Verein Ukrainehilfe zugute.

6.10.2022, 19 Uhr in der wienstation, Lerchenfeldergürtelbögen 28

Was mit der Welt geschehen ist. Texte gegen den Krieg

Grußbotschaft von Tetyana Teren, PEN Ukraine

Im Gespräch mit Cornelius Granig, Verein Ukrainehilfe

Zu Gast: Kseniya Kharchenko

Mit Susanne Dobesch, Sarita Jenamani, Anton Marku, Günter Schmidauer, Cornelia Schäfer und Henriette Schroeder

Musik: Matthias Scheffel, Gitarre

Moderation: Marion Wisinger