Goisern. Eine erzählte Ortsgeschichte, Kremayr&Scheriau, 2024  (auch als E-Book erhältlich)

Die Historikerin Marion Wisinger erzählt die Geschichte Bad Goiserns von der Jahrhundertwende bis zum Wiederaufbau. Sie trägt persönliches Erleben der Bewohner:innen zusammen und stellt Bezüge zu weltpolitischen Ereignissen her. Aus der Vielstimmigkeit entsteht eine differenzierte Collage des Salzkammergut-Idylls. Der spannende Versuch, Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven darzustellen, kann exemplarisch für viele Orte gelesen werden. Die Forschungsarbeit reflektiert alltagsgeschichtliche Erinnerungen, familiengeschichtliche Erzählweisen und gibt auf unterschiedlichen Ebenen Einblick, wie in dem Mikrokosmos einer ländlichen Gesellschaft totalitäre, autoritäre und faschistoide Politiken entstanden.

Studie: Schattenseiten der Fürsorgeerziehung. Die Heime der Volkshilfe Wien. Altenberg, Pitten, Willendorf und Ybbs (gem. mit Siegfried Göllner und Michael John), echomedia 2021. bestellen

über die Studie

Die von der Volkshilfe betriebenen Kinderheime Altenberg, Willendorf, Ybbs und Pitten sind im Zuge der Aufarbeitung der Geschichte der Kinderheime immer wieder in Zusammenhang mit Gewalt und Missbrauch genannt worden. Die Volkshilfe hat daher ein Forschungsteam beauftragt, eine sozialhistorische Untersuchung dieser Heime durchzuführen. Zentrale Aufgabe des Forschungsteams war die Erstellung einer Studie, die sich nicht nur der Aufklärung und Aufarbeitung der Thematik Gewalt und Missbrauch widmet – sondern auch deren Ursachen und Verantwortlichkeiten beforscht. In die Arbeit eingeflossen sind der Stand der Forschung, Grunddaten zur Volkshilfe und zur Fürsorgestruktur in Wien sowie zahlreiche Narrativerzählungen der ehemaligen Heimkinder und anderer Zeitzeugen. Die Lebensumstände der Betroffenen wurden aus einer Eigenperspektive heraus erkennbar gemacht. Auch der Frage des langen Zeitraums des Verschweigens der Vorgänge wurde nachgegangen.

Studie über Gewalt und Missbrauch in den Heimen der Caritas Oberösterreich

Die Caritas Oberösterreich unterstützt die Aufarbeitung der massiven Vorwürfe bezüglich Gewalt und Missbrauch in ihren Heimen und Einrichtungen. Das Projekt setzt sich mit den Gründen und Bedingungen von Gewalt in den Einrichtungen der Caritas von 1945 bis in die Gegenwart auseinander. Die auf ereignisgeschichtlicher und struktureller Ebene durchgeführte Forschungsarbeit soll im Besonderen wesentliche Fragen nach der Verantwortung und den Ursachen der Entwicklung von fortdauernder Gewalt in den Heimen der Caritas beantworten. Die unmittelbar aus der Zeit des Nationalsozialismus bis weit in die Zeit danach vorherrschenden abwertenden Haltungen in Bezug auf Randgruppen und die im Graubereich agierenden kirchlichen Einrichtungen im Zusammenspiel mit Politik und Verwaltung bedürfen daher dieser vertiefenden Betrachtung bis in die Gegenwart. Die hier intendierte Forschungsarbeit soll die durch den sogenannten Heimskandal bekannt gewordene Parallelgesellschaft der Kinder- und Behindertenheime in Österreich aufarbeiten, Verantwortlichkeiten aufzeigen und die Konstanten von Gewaltausübung gegen bestimmte stigmatisierte Personengruppen unter bestimmten Voraussetzungen benennen.  Die Geschichte der Heime Steyr-Gleink und Windischgarsten hat die Historikerin Marion Wisinger bearbeitet, Angela Wegscheider vom Institut für Gesellschafts- und Sozialpolitik der Johannes Kepler-Universität Linz forschte zur Geschichte der Einrichtungen St. Pius und St. Isidor. Geleitet wurde die Studie von a. Univ. Prof. Dr. Michael John vom Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Johannes Kepler-Universität Linz. 

Studie Verantwortung und Aufarbeitung

Studie: Kommission Wilhelminenberg 

Im Zuge der historischen Aufarbeitung der Heimerziehung in Wien in der Nachkriegszeit wurden gravierende Vorwürfe gegen das Heim der Stadt Wien, Schloss Wilhelminenberg (das 1977 geschlossen wurde) erhoben. Die Vorwürfe betrafen organisierte Vergewaltigung sowie andere Formen schwerer physischer und psychischer Gewalt. Die Stadt Wien setzte die Kommission mit dem Auftrag ein, die erhobenen Vorwürfe aus Sachverständigensicht hinsichtlich individueller und institutioneller Verantwortung zu prüfen und einen Bericht über das Ergebnis der Untersuchung zu erstellen.

Wissenschaftliche Koordination: Dr. Marion Wisinger

Mitglieder der Kommision: Dr. Barbara Helige (Vorsitzende), Dr. Michael John (stellvertr. Vorsitzender), HR Dr. Helge Schmucker, DDr.Gabriele Wörgötter

Endbericht der Kommission Wilhelminenberg, Juni 2013

 

Studie: Das Wiener Kinderheim Hohe Warte in der Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegsjahre. Verortung und Rekonstruktion. Im Auftrag von Zukunftsfonds der Republik Österreich, Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, Stadt Wien, MA11. Projektleitung:  a. Univ.Prof. Dr. Michael John, Dr. Marion Wisinger, 2017 (Studie auf Anfrage wisinger@aon.at)